Juli Zeh (*1974, Bonn) ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Geboren in Bonn, wuchs sie als Tochter eines Bundesbeamten auf, der am Ende seiner Laufbahn Direktor beim Deutschen Bundestag und damit der Verwaltungschef des Bundesparlaments war. Nach dem Abitur studierte die junge Rheinländerin als "Stipendiatin des Deutschen Volkes" Rechtswissenschaften an den Universitäten in Passau, Krakau, New York und Leipzig mit dem Rechtsschwerpunkt Völkerrecht.
Sie machte ein Praktikum bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York und legte später in Sachsen ihre Staatsexamina ab. Noch ehe sie 2010 in Saarbrücken zur Dr. iur. promoviert wurde, absolvierte sie auch ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Auf Vorschlag der SPD, der sie inzwischen auch angehört, wurde Juli Zeh 2018 vom Brandenburgischen Landtag zur ehrenamtlichen Richterin am Verfassungsgericht des Landes gewählt.
Schon in jungen Jahren begann sie zu schreiben. Ihr Debüt-Roman „Adler und Engel“ aus dem Jahr 2001, ein Thriller über das Mafia- und Drogen-Milieu, war auf Anhieb ein großer Erfolg und wurde in 35 Sprachen übersetzt. Auch die späteren Werke standen oft monatelang auf den Bestseller-Listen.
2016 beschrieb sie in dem Roman "Unterleuten" die Verwicklungen und Probleme zwischen Ost- und Westdeutschen in einem fiktiven brandenburgischen Dorf 20 Jahre nach der Wiedervereinigung und landete einen Sensations-Erfolg.
Das Werk löste viele Diskussionen aus und wurde als großer Dreiteiler mit Starbesetzung fürs
Fernsehen verfilmt.
Auch in zwei weiteren Romanen thematisierte die Autorin die Dissonanzen zwischen Stadt- und Landbewohnern sowie Ost- und Westdeutschen. Juli Zeh ist ein gefragter Gast in politischen und literarischen Talk-Shows und äußert sich immer mal wieder zu aktuellen politischen Fragen.
Foto: Peter von Felbert