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Donnerstag, 03. 04.

Donnerstag, 03.04.2024

16:30 Uhr Alte Synagoge Vöhl

 

Dovid Bergelson & Sapine Koller

"Verlorene Welten" 

 

Es war eine Welt, die niemals wieder aufersteht - die Welt der jüdischen Schtetl. In Polen, Weißrussland, Litauen, der Ukraine und angrenzenden Gebieten lebten bis zur Nazi-Zeit mehr als vier Fünftel aller Juden in Europa, viele in ärmlichen Städtchen und Dörfern, deren Mitte ihre hölzernen Hütten und ihr Bethaus bildeten. 

Sie sprachen Jiddisch, jenes Amalgam aus Hebräisch, Aramäisch, slawischen Elementen und dem Mittelhochdeutschen, das die seit 1100 aus dem Rheinland geflohenen Juden mitgebracht hatten. Im Zweiten Weltkrieg haben die Deutschen diese Kultur unwiederbringlich ausgelöscht.

 

Sabine Koller

Sabine Koller

 


 

Donnerstag, 03.04.2024 19:00 Uhr

Metzen Alter Kuhstall Ellershausen

Michael Quast

"Power to the Bauer"

Sie sind ein eigener Schlag, die Bauern. Als erste Menschen haben sie Kultur erzeugt, Agrikultur. Von jeher ernähren sie uns alle mit ihrer Hände, Kühe und Maschinen Arbeit. Ob sie frei waren oder leibeigen, stets waren sie abhängig von den Launen der Natur, des Marktes und der Politik. Soziale Segnungen wie der freie Sonntag oder die Fünf-Tage-Woche blieben ihnen versagt, aber nicht der Stolz aufs eigene Land und die eigene Gestaltungskraft. 

 

Erregt man ihren Zorn, reagieren sie zuweilen rabiat. So war es vor 500 Jahren im Deutschen Bauernkrieg und so ist es heute, wenn die Landwirte mit ihren Riesentreckern am Kanzleramt in Berlin auffahren. 

 

In einer reich bestückten literarischen Revue fängt der Frankfurter Theatermacher Michael Quast das Bauernleben ein – mit antiken Gedichten ebenso wie mit Klagen aus der Luther-Zeit oder schmachtigen Liedern aus der Zeit der Romantik. 

Dovid Bergelson

Dovid Bergelson

 

Die Schtetl gingen in Flammen auf, es wurden unzählige Massaker verübt, Millionen Juden ermordet. Der Schriftsteller Dovid Bergelson, der aus dem Schtetl Ochrimowo in der Nordukraine stammte und auf Jiddisch schrieb, hat diese Zeit in der Sowjetunion überlebt. 

Mit einer Neuausgabe seiner Erzählungen unter dem Titel „Die Welt möge Zeuge sein“ macht Sabine Koller, Professorin für Slavisch-Jüdische Studien in Regensburg, es jetzt wieder möglich, in die verlorene Welt des Ostjudentums und in die jiddische Sprache hineinzuhorchen. Die dörfliche Synagoge Vöhl, von einer Bürgerinitiative restauriert und als Kulturzentrum eingerichtet, ist dafür der passende Rahmen. 

Lesung und Gespräch, Moderation: Klaus Brill  

 

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Michael Quast

Michael Quast in Aktion beim Literarischen Frühling 2024

                           Foto: Eva-Maria Schmidt/Literarscher Frühling     

 

Nicht fehlen dürfen natürlich monströse EU-Verordnungen und der Hinweis auf Schäden, die eine verfehlte Agrarpolitik mitunter anrichtet. Doch ewig gelten die Bauernregeln: Wenn´s an Karfreitag schneit, ist Ostern nicht mehr weit.  

Literarische Soirée und Solo-Performance

 

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